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24-Stunden-Pflege

Nicht immer können sich Angehörige aus der Familie ausreichend um den Pflegebedürftigen in seinem Wohnumfeld kümmern.

Zu Beginn einer solchen Pflegesituation hilft man sich oft mit kleinen Lösungen: die gute Nachbarin schaut ab und an vorbei, Essen auf Rädern wird bestellt und ein ambulanter Pflegedienst hilft bei der Körperpflege. Zunächst ist man als Pflegebedürftiger so gut versorgt.

Sobald der Betreuungsbedarf jedoch wächst, sei es aufgrund von körperlichen Gebrechen oder geistigen Beeinträchtigungen, z.B. Demenz, reichen die vorgenannten Lösungen oft nicht aus. Die Betroffenen brauchen mehr Unterstützung, Hilfe und Anleitung, haben aber auch den Wunsch, solange es geht im bekannten Umfeld wohnen zu bleiben.

In einem solchen Fall sind Betreuungskräfte aus Osteuropa im Rahmen einer sogenannten 24-Stunden-Pflege eine Alternative zum Alten- und Pflegeheim. Die Betreuungskräfte bleiben während ihres Einsatzes im Haushalt der zu versorgenden Person. Sie leisten dabei in der Regel die Grundpflege, führen den Haushalt und begleiten und unterstützen den Pflegebedürftigen in seinem Alltag. Medizinische Aufgaben wie Wunden versorgen oder Tabletten verabreichen darf sie aber nicht übernehmen, für  solche Hilfen braucht man zusätzlich einen ambulanten Pflegedienst.

Üblich sind Einsätze von 6 Wochen bis zu mehreren Monaten, 

Wie bekomme ich eine 24-Stunden-Pflege?

Die betroffene Familie kann entweder eine Hilfskraft fest anstellen, das heißt, die Familie selbst wird zum Arbeitgeber. Die Hilfsperson muss offiziell angemeldet werden und benötigt eine Lohnsteuerkarte und eine Unfallversicherung ist abzuschließen. Der Vorteil hierbei ist, dass die Hilfskraft für den Pflegebedürftigen arbeitet und individuellere Verträge aushandeln kann. In der Regel wohnt die Hilfskraft gemeinsam im Haushalt mit dem Pflegebedürftigen. Der Nachteil ist, dass die Familie als Arbeitgeber auch das Risiko trägt, im Krankheitsfall der Hilfsperson weiter den Lohn zu zahlen, bei Schwierigkeiten gibt es keinen Schlichter und im Urlaub der Hilfsperson muss selbst für Ersatz gesorgt werden.

Bei Fragen zur Anstellung einer Hilfskraft wenden Sie sich bitte an die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit, die solche Hilfen auch vermittelt.

Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV),
Arbeitsmarktzulassung Haushaltshilfen
Villemombler Str. 76, 53123 Bonn
Tel.: 0228 / 713-1414 (Hotline)
Email: ZAV-Bonn.Haushaltshilfen@arbeitsagentur.de

Internet: www.zav.de

Die andere Möglichkeit ist, dass man sich eine 24-Stunden-Betreuungskraft über eine von vielen deutschen Vermittlungsagenturen sucht. Diese deutschen Agenturen arbeiten mit Anbietern aus Ländern wie z.B. Polen, Bulgarien, Tschechien und der Slowakei zusammen. Die Pflegekräfte sind dort angestellt und versichert und man selbst tritt somit nicht als Arbeitgeber auf. Die deutsche Agentur ist Vermittler und auch während des gesamten Einsatzes Ansprechpartner.

Finanzierung

Unter Berücksichtigung des deutschen Mindestlohn- und Arbeitszeitgesetzes muss man die mtl. Kosten für eine Pflegekraft im Bereich von 2.200 € und mehr ansetzen. Die Pflegekasse des Betroffenen zahlt für eine 24-Std-Betreuungskraft nichts, jedoch kann man sich bei bestehendem Pflegegrad das Pflegegeld und unter bestimmten Voraussetzungen die Verhinderungspflege auszahlen lassen, um einen Teil der Kosten damit abdecken.

Des Weiteren muss man vorher wissen, dass die 24-Std.-Pflegekraft im Rahmen des deutschen Arbeitszeitgesetzes auch freie Tage und tägliche Arbeitszeiten hat. Für die Betreuungskraft ist Verpflegung, Unterkunft (ein eigenes Zimmer) und Telefon während des Einsatzes gratis.

Eine seriöse Vermittlungsagentur wird zu einem unverbindlichen Beratungsgespräch zum Kennenlernen zu den Betroffenen ins Haus kommen. Im Rahmen dieses Gesprächs werden auch die tatsächlichen Kosten für den Einzelfall berechnet.

Im Regelfall benötigen die Vermittlungsfirmen 10-14 Tage, um eine passende Betreuungskraft für die Familie zu finden. Die Kosten der Betreuungskraft variieren mit den Deutschkenntnissen. 

Es sollte immer das Ziel aller Beteiligten sein, ein eingespieltes Team von Betreuungskräften zu organisieren, die sich in vereinbarten Zeitabständen ablösen. Im Endeffekt muss geschaut werden, ob die Chemie zwischen der Betreuerin und der zu betreuenden Person stimmt. In einem solchen Fall ist eine 24-Std.-Betreuungskraft eine große Hilfe.